Behandlungsformen

Initialphase:

Ursache für eine Parodontitis ist immer die Ansammlung von Bakterien in Zahnbelag (Plaque) und Zahnstein. Ohne Beläge kann sich weder eine Gingivitis noch eine Parodontitis entwickeln.

Somit muss die bakterielle Infektion als erstes behandelt werden. Deshalb beginnt die Therapie mit der Einweisung in die häusliche Mundhygiene sowie der Hygienephase mit professioneller Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis. Dieser Teil der Behandlung, auch Vorbehandlung genannt, erfolgt durch unsere zwei  zahnmedizinischen Prophylaxeassistentinnen Frau Simone Karl und Frau Sabine Turlay. 

In der eigentlichen Hauptbehandlung, die selbstverständlich Ihr behandelnder Zahnarzt durchführt,  werden die Zahnfleischtaschen und Wurzeloberflächen gründlich unter örtlicher Betäubung (örtliche Schmerzausschaltung/Lokalanästhesie) gereinigt. Mit speziellen Instrumenten (z. B. Ultraschallinstrumente) werden die tief unter dem Zahnfleisch auf den Wurzeln der Zähne haftenden, harten Beläge entfernt und die Wurzeln geglättet (Kürettage).

Um eine vollständige Keimreduzierung auch an den tiefsten und schwer zugänglichen Stellen der Zahnfleischtaschen zu erreichen, bieten wir in unserer Praxis die Möglichkeit einer LASER-BEHANDLUNG an.  Hierbei wird der Laserstrahl in die Zahnfleischtasche geführt und bewirkt die Entfernung von verbliebenen Restbakterien. Hierdurch erfolgt eine Bakterienreduktion von nahezu 100%, so dass man eigentlich schon von einer Taschensterilisation sprechen kann.

Zusätzlich kann die Behandlung durch eine systemische Antibiotikatherapie oder die Verabreichung spezieller Antibiotika in die Zahnfleischtaschen unterstützt. Dies wird jedoch nur durchgeführt, wenn der Verdacht einer aggressiven Parodontitis vorliegt und eine genaue Bakterienbestimmung durch ein eigens hierauf spezialisiertes Labor, gemacht wurde.

Durch das Einbringen von Chlorhexidin-Präparaten in die infizierten Zahnfleischtaschen (Perio-Chip) wird ebenfalls eine Verringerung der Bakterien erzielt. 

Die Therapie kann durch Spülen mit bakterienreduzierenden Lösungen (Chlorhexidin) unterstützt werden. Entsprechend dem Therapieplan werden patientenspezifische Maßnahmen zusammengestellt.

Zur Parodontalbehandlung gehört auch das Beseitigen von „Schlupfwinkel“ für Bakterien, wie sie zum Beispiel bei überstehenden Kronenrändern oder defekten Füllungen vorkommen können. Bereits stark gelockerte Zähne werden stabilisiert, in dem sie auf der Rückseite durch eine Schiene miteinander verbunden werden. Ziel dieser Therapie ist die Reduktion der Zahnfleischtaschen und die Herstellung einer gesunde Bakterienflora. Verlorene Gewebe werden bei der klassischen Parodontaltherapie nur mäßig wieder hergestellt. Es ist in erster Linie der Stillstand der Parodontitis zu erwarten.

Ist der Substanzverlust groß, muss nach Abschluss der beschriebenen konservativen (konventionellen) Therapie durch chirurgische Eingriffe neues Gewebe aufgebaut werden.